
… lautete die Bilanz am Ende eines ereignisreichen Wettkampftages in Eckernförde, der Heimat des gastgebenden Karatevereins FUJI YAMA. Zu dessen 26. Auflage des Sprottenwettkampfes waren wir – ähnlich wie im letzten Jahr – mit 9 Aktiven und einem Tross von Trainern und Eltern angereist. Am Vorabend ließen wir es uns noch in einem Landgasthof kulinarisch gutgehen und rückten dann in die am schlesischen Schlei-Fjord wunderschön gelegene Jugendherberge Borgwedel ein. Man wird nicht abstreiten können, dass dort beim gemütlichen Zusammensein mit Blick aufs Wasser schon erste Ferienlager-Vibes aufkamen. Nach einer kurzen Nacht und einem in weiten Teilen gesunden Frühstück ging es dann zur nach WKF-Reglement präparierten Arena nach Eckernförde. Sophie und Karsten Schumacher hießen alle KARATEKA (ca. 500 Nennungen) und die zahlreichen Offiziellen und Kampfrichter:innen herzlich willkommen, bevor es dann auf 4 bzw. später auf 5 TATAMI zur Sache namens KATA und KUMITE ging.
Thea pfiff auf die Gesetze der Dramaturgie und legte gleich als erste unserer Starter:innen die Messlatte knapp unter die Hallendecke. Insgesamt 10 Mädchen aus dem norddeutschen Raum traten in der Kategorie U10 an. Als „Einstieg“ musste sich Thea gegen Tiva Z. aus Wankendorf beweisen. Mit einer tief und ausbalanciert stehenden KATA HEIAN SHODAN besiegte sie die Randkielerin und wiederholte diese gute Leistung auch gegen eine starke Konkurrentin vom ETV Hamburg, die zuvor schon 2 Kämpfe für sich entschieden hatte. Im Finale reichte es mit 1:4 Flaggen nicht ganz gegen eine akkurate HEIAN SANDAN einer Kämpferin von der Karateschule Shingi-Dojo. Aber die Freude über die Silbermedaille war riesengroß und wurde vor allem mit den Eltern und Schwester Iva geteilt. Super gemacht, Thea!
Parallel dazu ging dann auch Emil bei den Jungen U10 auf die blau-rote TATAMI und gewann im Starterfeld von 18 Nachwuchskampfsportlern prompt die Runde 1 gegen seinen Gegner aus Bremerhaven. In der zweiten Runde unterlag Emil dann seinem dänischen Konkurrenten von der Karate-Hochburg ITOSU-KAI KAIZEN, dem späteren Sieger der Altersklasse. Dadurch durfte sich Emil noch in der Trostrunde um die Bronzemedaille bewerben, siegte sogleich abermals und zog ins kleine Finale um den 3. Podestplatz ein. Dort wartete ein erfahrener Hamburger, der Emil an diesem Tage keine Chance ließ. Aber Platz 5 von 18 auf dem ersten größeren Wettkampf ist eine tolle Leistung! Auch bei ihm war die komplette Familie stolzer Gratulant Nummer 1. Glückwunsch Emil!
Helene und Meyla, nunmehr schon bei den U12ern, folgten dann wie 18 weitere Mädchen dem Aufruf der Hallensprecherin. Meyla bekam es mit der Lokalmatadorin zu tun. Die spätere Bronzemedaillen-Gewinnerin setzte sich mit ihrer PINAN-KATA hauchdünn mit 3:2 Flaggen gegen Meyla, die wie gewohnt mit sauberen Techniken aufwartete, durch. Super Meyla – nicht auszudenken, wenn eine Flagge ihre Farbe gewechselt hätte… Helene performte in Runde 1 gegen eine Hamburgerin und bekam als lupenreines Feedback gleich mal 5 Flaggen ihrer Farbe gezeigt. Bämm! Was für ein Auftakt. Gegen Nele L. vom SV Dätgen hatte sie dann aber knapp mit 2:3 das Nachsehen. Nele holte später Gold und Helene sagte Danke für den Einzug in die Trostrunde. Dort ließ sie sich nicht lange bitten und gewann sowohl gegen eine Dänin sowie auch gegen ein Mädchen vom Bredstedter TSV. Damit konnte sich Helene über eine Eintrittskarte zur Siegerehrung und die Bronzemedaille freuen. Beim KUMITE war Helene ungewohnt verhalten und unterlag einer Neumünsterin, die sich mit einer stabilen Portion Cleverness aufs Kontern versah, mit 1:4. Aber es war eine weitere gute Erfahrung auf großer Bühne. Glückwunsch Helene und unbedingt dranbleiben…! Stichwort Explosivkraft-Training…
Auch Ella startete furios in ihrer Kategorie U14 mit insgesamt 22 Mädels und gewann gegen Ida S. von Shinto Bargteheide und deren KATA BASSAI DAI. U14 bedeutet aber auch, dass dort schon sehr wettkampferfahrene Sportler:innen und zudem mit sehr hohen KATA aufwarten. PAPUREN & Co. (könnt ihr ja mal auf YT luschern) waren an und auf der Tagesordnung. Gegen Ria E. aus der Talenteschmiede SAIKO und deren KATA SEIENCHIN hatte Ella mit HEIAN GODAN nichts entgegenzusetzen. Dazu erscheint auch der berühmte nächste Schritt zu den Braungurt-KATA notwendig. Zu allem Unglück verletzte sich Ella auch noch bei einer Drehung und musste den KUMITE-Wettbewerb leider absagen. An dieser Stelle nochmals gute Besserung!
Als die Kategorie „U16 männlich“ aufgerufen wurde, setzten sich neben Dennis auch weitere 27 zum Teil international erfahrene Kämpfer in Bewegung. Dennis trug eine gute BASSAI-DAI vor und wurde mit 4:1 Kampfrichter-Stimmen gegen die JIIN seines Gegners von Rot-Weiß Moisling belohnt. Im Achtelfinale wartete der dänische Karateka Aleksander R., der nun seinerseits mit BASSAI-DAI vorlegte. Dagegen war Dennis HEIAN GODAN nicht präzise genug, aber Aleksander zog ins Finale gegen den uns schon mehrfach bekannten Seriensieger Maximilian Rädnitz aus Berlin, der die Konkurrenz dominierte und letztlich gewann, ein. Die Hoffnungsrunde brachte für Dennis dann nur noch Erfahrungspunkte. Beim KUMITE, die eigentliche Paradedisziplin von Dennis, unterlag er nach klarer 3:0 Führung dann doch noch unglücklich mit 3:4. Mit etwas mehr Erfahrung und Taktikschule sollte beim nächsten Mal sogar der Titel möglich sein. Über Bronze durfte sich Dennis dennoch freuen. Top, Großer! Im Sommerlager wird Schach gespielt und die Verbindung zum JIYU-KUMITE erläutert…
Ole hatte wenig Losglück, wobei die Konkurrenz durchweg durch bekannte Namen Stärke versprach. Gleich in Runde 1 geriet Ole an den späteren Sieger aus Hamburg, welcher im Finale sogar Niklas Scharfschwerdt von OKBA Wismar schlug, was für Branchenkenner einzuordnen sein dürfte. Zwar gab es damit den Einzug in die Hoffnungsrunde, aber auch dort prallte Oles SUPARINPEI gegen eine sehr gute UNSU aus dem Hause des MTSV Olympia Neumünster (ab). Im KUMITE starteten in der Gewichtsklasse bis 84 kg neben Ole noch zwei weitere Kämpfer im Modus Round-Robin (jeder-gegen-jeden). Zur ersten Begegnung wartete mit Sufi Ramadan von OKBA Wismar Oles mittlerweile wohl inoffizieller „Lieblingsgegner“. Es ging heiß her, knallte hier und da auch ganz ordentlich, zum Glück überdeckt Adrenalin den Großteil von Erstschmerzen. Am Ende stand es 8 zu 2 für den erfahrenen Wismaraner, der sodann auch den Harburger Tekin Üzüm schlug (7:2) und damit Gold holte. Im Kampf um Platz 2 zeigte Ole dann technisch und taktisch einen seiner besten Kämpfe und gewann das hitzige Match mit 4:3. Zum Adrenalinvorrat gesellten sich dann folglich noch wohltuende Endorphine. Ussaaa…
Johanna trug sich neben der Kategorie Ü30 auch bei den Seniorinnen Ü18 ein, wo eigentlich Melina für unseren SKV die Farben schwarz-rot und ihre gute Vorjahresleistung verteidigen sollte. Leider musste sie aber krankheitsbedingt zurückziehen. Gegen die 10 Damen war für Johanna trotz guter Leistung leider nichts zu holen. Der Gesamtsieg ging an ein uns bekanntes Gesicht aus Wismar – Zineb Bouharna. Bei den Ü30 konnte Johanna ebenfalls mit ihrer Leistung zufrieden sein, doch sahen die 5 Kampfrichter:innen die Gegnerin aus Bargteheide, die später Bronze holte, vorn. Beim KUMITE gab es eine verletzungsbedingte Absage, so dass Johanna und Tanja Hovemeyer vom Karate-Dojo IPPON Schleswig um das edelste Metall antraten. Tanja H. war sehr agil, beweglich und kontrollierte das Geschehen. Zwei ihrer JODAN-URA-MAWASHI konnte sie erfolgreich anbringen und dann sind 6 Punkte auf dem Konto schon ein satter Vorsprung. Johanna ging weiterhin beherzt zur Sache, erzielte auch noch eine Wertung, aber es blieb bei der schwer verdienten Silbermedaille und das eine oder andere notwendig gewordene Kühlakku.
Axel sah sich bei den Ü45 einer unerwartet großen (12 Starter) und prominenten Konkurrenz gegenüber. Weil die Berlin Open eine Woche zuvor abgesagt wurden, reisten auch einige bekannte Gesichter aus der Bundeshauptstadt an, vorneweg auch Seriensieger und amtierender Deutscher Vizemeister Boris Mahn. Er gewann bereits die Ü30 und sollte auch bei den Ü45 ungeschlagen und das Maß der Dinge bleiben. Komplettiert wurde das Starterfeld auch von 3 dänischen Karateka. In Runde 1 traf Axel sogleich auf den frisch gebackenen Landesmeister von Schleswig-Holstein Dirk Fiebelkorn und schied aus, nicht zuletzt auch weil seine KYAN NO CHINTO nicht perfekt gelang, was sie an diesem Tage aber für ein Weiterkommen mindestens hätte sein müssen. Es blieb bei einer weiteren sehr wertvollen Erfahrung und einem sportkameradschaftlichen Wiedersehen der Oldies – die sich klang- und würdevoll Masterclass nennen.
Ich hoffe, ihr Leseratten konntet euch mit diesem Resümee ein gutes Bild von unserem tollen Ausflug machen. Wir haben zur Auswertung und für Interessierte auch fast alle unsere Auftritte gefilmt sowie auch viele „Lehrvideos“ aufgenommen. Nur wer fragt, dem kann geholfen werden! (Quelle: kosmopolitische Weisheit) Wir bedanken uns beim FUJI-YAMA-Team um Sophie und Karsten Schumacher für die perfekte Wettkampforganisation sowie für die Unterstützung der mitereisten Eltern und Betreuer. Es war auch wieder ein gelungenes Teambuilding. @Wettkampf-Kader: nach den Ferien warten 5-7 nächste Gelegenheiten… OSS!

