… und auch wir waren dort 1 von über 175 Vereinen aus 23 Ländern, die insgesamt 1.200 Starter an die 8 TATAMI brachten. Eigentlich ist der Blog-Eintrag hier zu Ende, denn das internationale KARATE-Event war einfach „unbeschreiblich“. Aber wir versuchen es mal – auch wenn es naturgemäß etwas mehr wird…: 🙂
Mit Johanna, Melina, Dennis und Axel reiste die erste Delegation bereits am Freitag an. Im Horst-Korber-Sportzentrum im Berliner Olympia-Park konnten wir die Akkreditierungen entgegennehmen und schonmal etwas Wettkampf-Atmosphäre schnuppern. Überall waren Kampfsportler:innen zu sehen und man schaute immer sogleich gegenseitig neugierig auf die Landesflaggen und Vereinslogos. Bei einem Blick in die Starterlisten waren uns durchaus einige Namen aus vorherigen Wettkämpfen (z. B. vom Eckernförder Sprottenwettkampf oder Berliner KATA-Cup) bekannt. Nach einem Brainstorming bei etwas Fastfood ging es dann zum check-in ins Hotel.
In den Nachtstunden gab es noch diverse Änderungen im Zeit- und Poolplan, so dass es am Samstag-Vormittag nur für Melina und Johanna in die KATA-Konkurrenzen ging. Mit Melina traten an die TATAMI auch die Deutsche Meisterin Annika Jürgensmann sowie mit Sofia Taranenko (UKR) eine weitere Spitzenkämpferin aus der Youth-World-League. Melina zeigte mit ihrer BASSAI-DAI eine gute Leistung, was aber nicht zum Weiterkommen gegen ihre starke Gegnerin aus Dänemark und deren KATA ANAN reichte. Bereits im Halbfinale herrschte Weltklasseniveau und im Finale trafen die beiden zuvor Genannten aufeinander. Am Ende siegte die Deutsche Meisterin mit einer großartigen SANSAI.
Johanna hatte bei den Seniorinnen Ü18 (eine Ü30 gab es bei KATA nicht) gleich 27 Gegnerinnen mit am Start. Das zuvor besprochene und realistisch eingeordnete Ziel war eine Bewertung ab 7.0, wo das Prädikat „gut“ beginnt. Dies gelang Johanna mit ihrer ANAN auch ganz knapp, aber ihre Gegnerin war halt Frederikke Bjerring aus Dänemark, die spätere Siegerin dieser starken Kategorie, die gerade fleißig Punkte für die Weltrangliste sammelt. Wer gegen Finalist:innen verliert bekommt die Chance auf die Trostrunde und dort wartete mit Sarah Agte aber bereits die nächste Top-Athletin aus Duisburg, die ihrerseits in Runde 2 ebenfalls gegen die Dänin unterlag. Trotz der 2. Niederlage erreichte Johanna damit Platz 9 von 28 und damit war der 1. Wettkampftag Geschichte. Wir rückten dann wieder bei dem Laden mit dem großen gelben „M“ ein und hatten noch gute Gespräche, bevor wir ins Hotel zurückkehrten.
Am Sonntag-Morgen reisten dann auch Ella und Helene an und komplettierten unser Yamato-Team. Es wurde nun etwas hektisch, da Helene, Dennis, Ella und Axel fast gleichzeitig starteten und alle die richtige von den 8 abermals neu ausgewürfelten TATAMI finden mussten. Zudem wurde am Sonntag zwar weiterhin im Ausscheidungssystem, aber noch anders als tags zuvor, nur noch mit Flaggen entschieden.
Helene erwartete bei KATA in der Altersklasse U10 ein Starterfeld von 14 Mädchen. Ihre planmäßige Gegnerin aus Irland trat nicht an – also gab es ein Freilos! In Runde 2 reichte ihre HEIAN NIDAN gegen die Ukrainerin Kira Honchar, die – man mag es in dieser AK kaum glauben – die hohe KATA PAPUREN zeigte, leider nicht. Weil Kira ins Finale einzog, durfte Helene in der Trostrunde noch um Platz 3 kämpfen. Aliya von der Karate Akademie Göttingen ließ diesen Traum dann leider platzen, was aber mit 4:1 Flaggen keineswegs einstimmig war. Beim KUMITE erfolgte von den zunächst 40 Mädchen noch eine Unterteilung nach Gewicht, so dass bei Helene 11 Kämpferinnen verblieben. Abermals ließ ihr eine ganz offensichtlich wettkampferfahrene Ukrainerin kaum eine Chance für eigene Aktionen. Dennoch kann Helene stolz auf sich sein – prima gemacht! Die Konkurrenz gewann eine lettische Sportlerin.
Mit Ella versammelten sich 20 weitere Mädchen an der Kampffläche für KATA. Nach einem Freilos unterlag sie in Runde 2 mit 4:1 Flaggen gegen eine Berlinerin. Der Goldpokal ging nach NRW. Beim KUMITE begann Ella beherzt und ging gegen die polnische Gegnerin mit YUKO und SENSHU (Vorteil der ersten Wertung) in Führung. Aber Agata Kaszarek von Bodaikan Szczecin erkannte dann schnell Lücken in Ellas Deckung und punkte insbesondere mit guten Fußtechniken. Ella blieb die gesamte Zeit der aktivere Part und die getriebene Gegnerin nahm sogar eine Verwarnung wegen Mattenflucht in Kauf. Für weitere Punkte fehlte Ella immer die 2. Flagge eines Seitenkampfrichters. Aber gut gemacht, Ella! Der Poolsieg ging an eine türkische Athletin.
Als Dennis an die TATAMI gerufen wurde, schwenkten die Gäste auf den Zuschauerrängen neben den deutschen auch die Nationalflaggen von England, Irland, Schweden, Ukraine, Belgien, Polen, Lettland und Island. Insgesamt 40 KARATEKA der AK U14 gingen an den Start. Dennis kam leider über die erste Runde nicht hinaus. Gold gewann der Engländer Jake Li im Finale gegen Maksym Yemelianov aus Kiew. Beim KUMITE dachten wir schon, Dennis hätte die falsche TATAMI erwischt, denn für gewöhnlich ist er bei den U14 immer einer der Größeren. Dies war hier anders und es ging zwischen den 13 jungen Männern aus 7 Nationen auch schon ganz schön zur Sache. Dennis hatte eigentlich einen machbaren Gegner aus Irland zugelost bekommen und war auch der Aktivere, aber die Distanz war bei den Techniken meist zu groß. Leider unterlag er knapp mit 0:1. Weiter geht´s, Dennis! Die Pokale gingen an die Ukraine, nach Deutschland und in die Niederlande.
Johanna hatte die irische KUMITE-Gegnerin bereits an Tag 1 auf der Tribüne erkannt – Insta und YouTube sei Dank! Die Zeit bis zum HAJIME fiel ihr offenbar schwerer, als der Kampf selbst – zumindest mental. Johanna wollte sich laut Matchplan eher auf das Kontern versehen. Aber die agile Gegnerin aus dem DOJO KAIZEN IRELAND hatte meist die noch schnellere Antwort in den Fäusten. Da in diesem Jahr in der AK Ü30 nur diese beiden Frauen antraten, durfte sich Johanna dann trotzdem über den Silber-Pokal freuen und beide pflegten noch eine ganze Weile netten Smalltalk – das gehört nach dem „Gegeneinander“ auch gern dazu.
Axel (ich wechsle als Autor mal die Sicht) erhielt zunächst die Info, dass sein ägyptischer Gegner den Start zurückgezogen hatte. Dessen 7. DAN hatte die Tage bis dahin schon etwas Strahlkraft, aber die war sodann dahin. So bekam er es mit einem hochkarätigen KATA-Spezialisten aus Spanien zu tun, der in seinem ersten Kampf den amtierenden Europameister knapp geschlagen hatte. Axel unterlag trotz sogenannter persönlicher Jahresbestleistung (KATA SHISOCHIN). Im Kampf um Bronze wartete dann der vorgenannte Europameister und seit vier Wochen auch erneut Deutscher Meister (Ü45) Denis Krämer vom USC Duisburg. Beide liefen die KATA SUPARINPEI (in verschiedenen Stilrichtungen) und mit 4:1 Kampfrichterstimmen unterlag Axel, hatte aber keinerlei Grund zur Unzufriedenheit.
Ein paar Erinnerungsfotos seht ihr hier im Blog. Für Interessierte: Wir haben auch viel gefilmt – quasi Lehrvideos geschaffen. Für ein schönes Abschlussfoto mit Gänsehautmoment sorgten übrigens die über 100 angereisten ukrainischen Kinder- und Jugendlichen, die zudem in der Vereinswertung mit „SHOGUN“ auch den 1. Platz (7/10/15) abräumten. Auch das stellen wir hier mal mit ein.
Fazit:
Es war ein tolles Erlebnis für uns Yamatos und ein echtes Highlight im Wettkampfkalender. Wir hoffen zudem, dass die dort gesehenen (und von uns per Video mitgebrachten) Leistungen und die Atmosphäre auch immer der Motivation dienen. Taktische Raffinessen, Beweglichkeit und Schnelligkeit im KUMITE, technische und athletische Ausführung bei KATA können mit jedem Training verbessert werden. Auf solchen Events wie dem Internationalen BANZAI-Cup kann man dies messen – nicht immer mit Pokalen und Medaillen, vielleicht aber mit guten Wertungen, Einzelerfolgen oder guten Platzierungen. Vielen Dank an den Ausrichter SC BANZAI Berlin e. V. für dieses Highlight sowie an alle Unterstützer:innen unseres Vereins, vor allem an Laura Kreideweiß für die Absicherung der Anreise.




